Frankfurt. Die Deutsche Bank ist einem Zeitungsbericht zufolge wegen zu laxer Geldwäsche-Kontrollen ins Visier der Finanzaufsicht BaFin geraten. Die Bank habe in mehreren Fällen verdächtige Transaktionen zu spät an die Polizei gemeldet, weil möglicherweise das interne Alarmsystem nicht richtig eingestellt sei, berichtete die Zeitung „Welt am Sonntag“ ohne Quellenangabe. Um die Systeme zu überprüfen, habe die BaFin eine Ermittlertruppe des Wirtschaftsprüfers EY (früher Ernst & Young) in die Bank geschickt. Das potenzielle Bußgeld betrage höchstens 100.000 Euro, so die Zeitung.

Die Finanzaufsicht wollte sich nicht äußern. „Zu einzelnen Instituten nehmen wir grundsätzlich keine Stellung“, sagte ein BaFin-Sprecher. Auch die Deutsche Bank äußerte sich zu dem Bericht nicht. Generell gelte, dass die Bank die Geldwäschebekämpfung ernst nehme. „Angesichts der regulatorischen Veränderungen bauen wir unsere Kapazitäten aus und entwickeln unsere Systeme beständig weiter“, sagte ein Sprecher. Die Finanzaufsicht hat bereits mehrfach Untersuchungen gegen die Deutsche Bank eingeleitet – unter anderem in der Affäre um manipulierte Zinsen sowie wegen möglicher Bilanztricksereien. In ihrem Abschlussbericht zur Manipulation des Referenzzinses Libor kommt die BaFin Finanzkreisen zufolge zum Schluss, dass die Bank ihre Mitarbeiter zu lax kontrollierte.