Berlin. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner will die Transparenz bei Bankgeschäften erhöhen. Die CSU-Politikerin fordert ein nationales Vergleichsportal für alle Gebühren aller Geldinstitute. Es werde Zeit, dass sich „auch die Bankenbranche konsequent dem Wettbewerb“ stelle, sagte Aigner der „Süddeutschen Zeitung“. „Mit versteckten Kosten muss Schluss sein“, kritisierte sie. Die Verbraucher hätten Anspruch auf „volle Transparenz“.

Die Offenlegung der Gebühren sei auch ein „Schlüssel“ im Kampf gegen überzogene Dispozinsen. Schließlich seien Banken, die die Höhe ihrer Dispozinsen nicht veröffentlichten, oft die teuersten. Ein Internetportal solle aber neben den Dispozinsen auch alle anderen Kosten, Gebühren und Zinsen aller Banken aufführen und so den Vergleich erleichtern. Die EU hatte bereits im Mai einen Richtlinienentwurf vorgelegt, mit dem sie einen besseren Kundenservice der Banken erzwingen will. Dieser sieht neben mehr Transparenz bei den Kontogebühren auch ein Grundrecht auf ein Girokonto vor. Außerdem soll der Wechsel von einer Bank zur anderen erleichtert werden.

Dem Bericht zufolge haben sich bisher weder das Europäische Parlament noch der Rat abschließend mit dem Plan befasst. Zudem gebe es in Deutschland und anderen Staaten Vorbehalte gegen den EU-Vorschlag. Im Verbraucherministerium gebe es nun Überlegungen, das Vergleichsportal in einem nationalen Alleingang ohne Vorgaben aus Brüssel zu starten.