München. Der Skandal um das größte deutsche Bierkartell weitet sich offenbar aus. Ermittlungsakten des Bundeskartellamts legten nahe, dass führende Brau-Multis nicht nur 2006 und 2008, sondern seit fast zwei Jahrzehnten illegale Preisabsprachen für Flaschen- und Fassbier getroffen haben, berichtet das Magazin „Focus“. So habe etwa der Vertriebschef der Großbrauerei Veltins Ende Januar 2013 gegenüber den Wettbewerbshütern eingeräumt, dass die Bierpreiserhöhungen in seiner 17 Jahre währenden Amtszeit immer folgendermaßen abgelaufen seien: „Die Premium-Marken haben sich als Nebenthema zu einem Treffen oder telefonisch über eine Bierpreiserhöhung abgestimmt.“ Ähnliches räumte „Focus“ zufolge auch Bitburger ein. Insgesamt sollen elf deutsche Brauereien ihre Preise abgesprochen haben.