Hamburg. Nach zwei verlustreichen Jahren kann der Windturbinenbauer Nordex die Früchte seines Strategiewechsels ernten. Der Hamburger Konzern schaffte im ersten Halbjahr nicht nur die Ertragswende, sondern verbuchte auch Rekordauftragseingänge. Das stimmte Vorstandschef Jürgen Zeschky optimistischer. Er hob am Donnerstag die Ziele für 2013 an und äußerte sich auch für das kommende Jahr zuversichtlich. „Das Geschäft in Europa läuft wieder besser“, sagte ein Händler. „Die Anleger haben bei Windwerten wie Vestas oder Nordex zuletzt schon viel Positives vorweggenommen, wie man an den Kurssteigerungen in diesem Jahr sieht. Jetzt müssen sie auch gute Zahlen liefern – und das macht Nordex auch.“

Nordex-Aktien haben seit Jahresbeginn um mehr als 130 Prozent zugelegt, der dänische Konkurrent Vestas kommt auf 255 Prozent. „Die hohe Nachfrage für unsere Turbinen und die gestiegene Produktivität zeigen, dass wir mit unserer Strategie auf einem guten Weg sind“, sagte Zeschky. Nordex wachse derzeit schneller als der Markt und könne vor allem mit der für windärmere Binnenstandorte entwickelten 2,4-Megawatt-Anlage N117 punkten.

Inzwischen habe sich der fest finanzierte Auftragsbestand auf eine Rekordhöhe von über 1,3 Milliarden Euro addiert. Hinzu kämen angekündigte Bestellungen von rund einer Milliarde Euro. „Der Umsatz 2013 ist damit komplett abgedeckt und auch für 2014 machen wir uns keine Sorgen“, betonte Zeschky. Konkrete Ziele für 2013 wollte er aber noch nicht nennen. Von seinem Langfristziel, einem Umsatz von 1,5 Milliarden Euro, ist der Manager aber nicht mehr weit entfernt. Schon 2013 peilt er Erlöse zwischen 1,3 und 1,4 (Vorjahr: 1,1) Milliarden Euro an, 100 Millionen Euro mehr als ursprünglich avisiert. Die operative Umsatzrendite (Ebit) soll bei 2,5 bis 3,5 Prozent liegen.