Hamburg. Neue Hoffnung für die Mitarbeiter der insolventen Hamburger Baumarktkette Max Bahr: Die Insolvenzverwalter haben sich mit Lieferanten, Warenkreditversicherern und anderen Kreditgebern über die Finanzierung der Warenlieferungen an die Märkte geeinigt, wie die vorläufigen Insolvenzverwalter Jens-Sören Schröder und Christopher Seagon mitteilten.

Die Baumärkte der Praktiker-Tochter können damit ihre Türen für Kunden offen halten. In den vergangenen Tagen war es in zahlreichen Hamburger Filialen der Kette schon zu bedenklichen Engpässen bei Farben, Werkzeugen oder Holz gekommen.

Grundlage der Einigung ist ein Massekredit, über dessen Einzelheiten Stillschweigen vereinbart wurde. „Der Geschäftsbetrieb von Max Bahr ist somit stabilisiert“, erklärten die Insolvenzverwalter – und setzen nun auf einen Verkauf der Kette. Mehrere Investoren haben Interesse signalisiert.

Die 132 Max-Bahr-Märkte mit 6800 Mitarbeitern waren Ende Juli in die Pleite geschlittert, wenige Wochen nach der Konzernmutter Praktiker. Bahr hatte sich nie auf Praktikers verhängnisvolle Billigstrategie („20 Prozent auf alles – außer Tiernahrung“) eingelassen, 2012 aber dennoch rote Zahlen geschrieben.

Die Max-Bahr-Märkte gehören zu zwei getrennten Gesellschaften: eine für die angestammten 78 Märkte, eine zweite für die 54 Märkte, die früher als Praktiker firmierten, in den vergangenen Monaten aber zu Max-Bahr-Baumärkten umgebaut wurden. Daher wurden auch zwei Insolvenzverwalter ernannt. Für die „alten“ Märkte ist Anwalt Schröder zuständig, um die umgeflaggten Praktiker-Märkte kümmert sich Seagon, der auch die operativen Praktiker-Töchter saniert.