München. Die frühere Führungsspitze der Bayerischen Landesbank muss sich vorerst vor allem wegen Bestechung des früheren Kärntner Regierungschefs Jörg Haider vor Gericht verantworten. Die Anklage gegen die früheren Chefs Werner Schmidt und Michael Kemmer sowie zwei weitere ehemalige Vorstände sei zur Verhandlung vor dem Landgericht München zugelassen worden, teilte die Justiz am Mittwoch mit. Sie sollen laut Anklagevorwurf dafür verantwortlich sein, dass im Rahmen von Sponsoringverträgen für das frühere Wörtherseestadion Schmiergeld über 2,5 Millionen Euro geflossen sei.

Zudem müssen sie wegen des Verdachts der Untreue im Fall von Aktiengeschäften mit der Mitarbeiterstiftung der Hypo Group Alpe Adria vor die Richter treten. Rund 73 Millionen Euro habe die BayernLB dadurch verloren. Der anstehende Prozess setzt vor allem Kemmer unter Druck, der gegenwärtig als Chef des deutschen Bankenverbandes amtiert.

Den Hauptanklagepunkt der Staatsanwaltschaft gegen acht frühere BayernLB-Manager wischte das Landgericht indes vom Tisch: Der Vorwurf der Untreue beim Kauf der Skandalbank HGAA werde nicht verhandelt, hieß es. Auf Grundlage vorliegender Gutachten läge der von der BayernLB gezahlte Kaufpreis im Zeitpunkt der Kaufentscheidung nicht evident außerhalb des Unternehmenswerts der HGAA, so die Strafkammer.