Vor allem Blumen und Südfrüchte bei den Kunden immer beliebter

Berlin. Die Verbraucher in Deutschland greifen bei ihren Einkäufen immer häufiger zu fair gehandelten Produkten. Wie das Forum Fairer Handel (FFH) am Dienstag in Berlin mitteilte, wurden im vergangenen Jahr fair gehandelte Waren im Wert von 650 Millionen Euro verkauft. Dies seien 36 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Den größten Anteil machten demnach mit 76 Prozent Lebensmittel aus, wovon die Hälfte „bio“ gewesen sei.

Kaffee habe 41 Prozent des Gesamtabsatzes fair gehandelter Waren ausgemacht, Kakao und Schokolade zwölf Prozent. Nach Angaben des FFH entfiel auf fair gehandelte Kunsthandwerksprodukte ein Anteil von mittlerweile 16 Prozent, auf Textilien fünf Prozent. Den Angaben zufolge stieg der Kaffeeabsatz 2012 um ein Viertel. Kakao und Schokolade hätten um 15 Prozent zugelegt. Besonders stark fiel das Wachstum des fairen Handels in Deutschland aber in den bisher nicht so stark gefragten Warengruppen aus.

So habe sich der Absatz mit fair gehandelten Blumen – hauptsächlich Rosen – verdreifacht. Hintergrund sei der Einstieg verschiedener Supermarktketten in das Geschäft mit fair gehandelten Blumen gewesen. Auch habe der Absatz fair gehandelter Südfrüchte deutlich zugenommen.

Am häufigsten würden fair gehandelte Produkte im klassischen Lebensmitteleinzelhandel verkauft, teilte das FFH mit. Dieser Vertriebsweg stehe für 55 Prozent des Gesamtabsatzes und sei auch „der größte Wachstumsmarkt“. Es sei „bemerkenswert“, dass Supermarktketten zunehmend Fair-Trade-Produkte von eigenen Marken verkauften. Mehr als 50 Unternehmen seien 2012 in das Geschäft mit fair gehandelten Produkten eingestiegen.