Der Deutsche Aktienindex (DAX) nähert sich wieder seinem historischen Höchststand von 8558 Punkten und legte in dieser Woche knapp zwei Prozent zu. Für die neue Euphorie sorgte die Aussicht auf weiteres billiges Zentralbank-Geld, das die Börsen in den nächsten Wochen weiter beflügeln kann. Denn die Notenbanken in den USA und Europa hatten erneut signalisiert, ihre lockere Geldpolitik fortzusetzen. Außerdem signalisieren die Konjunkturdaten aus Europa, dass sich die Wirtschaft im zweiten Halbjahr wieder leicht erholt. Krisenländer wie Spanien könnten im dritten Quartal erstmals wieder eine positive Wachstumsrate ausweisen.

Auch aus den niedrigen Zinsen leiten Experten ab, dass das Interesse an Dividendentiteln hoch bleibt. Jedes zweite DAX-Unternehmen wird im nächsten Jahr die Dividende anheben, erwarten die Analysten der Commerzbank, darunter Allianz, BMW, Beiersdorf und Merck. Der Autobauer BMW würde dann eine Dividendenrendite von 4,7 Prozent erreichen. Das ist ein Grund für die Experten der Commerzbank, warum der Börsenindex bald neue Rekorde erreichen sollte.

Gewinner der Woche sind die Aktien von Siemens mit einem Plus von sieben Prozent, obwohl der Wechsel an der Spitze des Konzerns alles andere als professionell ablief. Doch die Experten setzen auf den Neuanfang. Die Deutsche Bank stufte die Aktien auf „Kauf“ herauf mit einem Kursziel von 95 Euro. Gegenüber dem aktuellen Kurs ist das ein Plus von 13 Prozent. Verlierer war der deutsche Düngemittelhersteller K + S mit einem Minus von 27 Prozent. Pessimistische Aussagen des Kali-Giganten Uralkali zur Preisentwicklung hatten die Kurse fast aller Kali-Aktien weltweit abstürzen lassen.