Ein guter Lauf sieht anders aus. Bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate muss der Technologiekonzern Siemens seine Gewinnprognose nach unten korrigieren. Auf Probleme bei der Auslieferung von ICE-Zügen folgten Verzögerungen mit den Anschlüssen der technologisch ambitionierten Windparks auf hoher See. Nun bricht zu allem Überfluss in der kalifornischen Wüste auch noch ein mehrere Tonnen schweres Rotorblatt von einer Siemens-Windanlage ab und lässt wohl manchen Auftraggeber an der Zuverlässigkeit dieser Technik zweifeln.

Dass Siemens in den vergangenen Monaten immer wieder mit negativen Schlagzeilen beim Thema Windenergie in Verbindung gebracht wird, ist gerade für Hamburg keine gute Nachricht. Denn die Hansestadt hat sich längst zur Windmetropole Europas entwickelt. Und Siemens ist der wichtigste Spieler für Hamburg auf diesem Zukunftsmarkt. Mehr als 700 Beschäftigte hat der Technologiekonzern bereits in der Stadt, die sich mit der Windkraft beschäftigen. Und bis zu 1000 weitere Jobs könnten in den nächsten Jahren an der Elbe entstehen.

Deshalb dürfen die aktuellen Probleme bei Siemens nicht darüber hinwegtäuschen, dass an der Windkraft – gerade auf hoher See – kein Weg vorbeiführt. Hier müssen in den kommenden Jahren alle Beteiligten – Windanlagenhersteller, Netzbetreiber und nicht zuletzt die Politik – ihre Hausaufgaben ordentlicher als in der Vergangenheit erledigen. Denn es geht am Ende um weitaus mehr als um den wichtigen Bereich eines Technologiekonzerns oder eine einzelne Wachstumsbranche in der Wirtschaftsmetropole Hamburg. Es geht um die Energie der Zukunft.