Unfälle mit Rotorblättern in den USA belasten das Ergebnis

Hamburg/München. Der Elektrokonzern Siemens muss sich auch von seiner Gewinnerwartung für das kommende Jahr verabschieden. Die angepeilte Ergebnismarge im operativen Geschäft von mindestens zwölf Prozent werde man „voraussichtlich nicht erreichen“, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Zudem muss der Konzern Einbußen durch Probleme seiner Windsparte in den USA verkraften.

Das Ausbauprogramm in Hamburg, wo Siemens seine Division Wind Power konzentriert, soll darunter allerdings nicht leiden, hieß es. Die Sparte baute hier zuletzt massiv Arbeitsplätze auf. An der Alster soll die Windsparte eine neue Unternehmenszentrale bekommen. Daneben sollen ein Technologiezentrum sowie Demonstrationsanlagen für den Einsatz von Windkraftwerken entstehen. Allein 2012 sei die Zahl der Mitarbeiter in Hamburg um ein Drittel gestiegen, heißt es bei Siemens.

Doch nun belasten negative Meldungen das Geschäft: Im April und Mai brach bei zwei Windkraftgeneratoren in den USA je ein Flügel ab. Siemens musste alle baugleichen Anlagen stilllegen und sich auf Fehlersuche begeben. Und das direkt nach der Phase der Konsolidierung: Siemens hat 2012 bis zu 600 Stellen in seiner US-Windsparte abbauen müssen. Durch die Sonderüberprüfungen und den Austausch mehrerer Windräder sind weitere Kosten entstanden: Analysten rechnen mit einem zweistelligen Millionenbetrag.

Erst Anfang Mai hatte der Konzern die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr zurückschrauben müssen. Die Siemens-Aktien verloren am Donnerstag bis zu sieben Prozent.