Hamburg/Rotenburg. Bei den finalen Verhandlungen der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und der Hamburger Verpackungsfirma Neupack sind neue Probleme aufgetreten. Das Management des Unternehmens schob am späten Dienstagabend während einer Besprechung zum Text der Betriebsvereinbarung mit der Gewerkschaft neue Forderungen nach, die zuvor kein Bestandteil des im Frühsommer beschlossenen Verhandlungspaketes waren: Neupack verlangt vom Betriebsrat nun auch die Zustimmung zur dauerhaften Einstellung von 57 früheren Leiharbeitern, die jetzt befristet beschäftigt sind. Sie traten während des monatelangen Streiks bei Neupack als Streikbrecher auf.

Laut der IG BCE hätte dem Unternehmen aber klar sein müssen, dass weder die Gewerkschaft noch der Betriebsrat das aus Sicht der Arbeitnehmer gute Verhandlungspaket wieder öffnen würden. Daher dränge sich der Verdacht auf, dass das Scheitern provoziert wurde. Zuvor hatte es zum Abschluss der Betriebsvereinbarung nur noch acht offene Punkte aus den Verhandlungen des Frühsommers gegeben, die man hätte lösen können.