München. Dem angeschlagenen Sportartikelhersteller Puma brechen die Gewinne noch stärker weg als befürchtet. Rabattschlachten, Europas Wirtschaftskrise, der Konkurrenzkampf in China und ungünstige Wechselkurse belasteten das Unternehmen im zweiten Quartal unerwartet stark. Der neue Chef Björn Gulden wird noch lange zu kämpfen haben: „Wir haben zwar das Schlimmste hinter uns, aber das zweite Halbjahr ist ziemlich herausfordernd“, sagte Finanzvorstand Michael Lämmermann. „Ich wäre nicht überrascht, wenn der Preisdruck bis in die erste Jahreshälfte 2014 andauert.“

Die Umsätze von April bis Juni fielen um vier Prozent auf 692 Millionen Euro. Schlecht lief das Geschäft für Puma vor allem in Frankreich, Italien, Korea und China. Von den Erlösen blieb zudem prozentual weniger Gewinn hängen, unter anderem weil Puma mit Rabattaktionen seine Lager räumte. Auch mit seinem Kostensenkungsprogramm konnte Puma nicht gegensteuern. Das Betriebsergebnis (Ebit) brach auf 31 Millionen Euro ein. Der Konzerngewinn sackte um ein gutes Drittel auf 18 Millionen Euro ab.

Puma hatte lange den Vorstoß in neue Geschäfte vorangetrieben, um zur Lifestyle-Marke zu werden. Das klassische Sportgeschäft wurde unterdessen vernachlässigt, so dass Puma schließlich noch weiter hinter die Weltmarktführer Nike und Adidas zurückfiel. Nachdem Vorstandschef Franz Koch nach weniger als zwei Jahren geschasst wurde, richten sich nun alle Hoffnungen auf den Nachfolger Gulden.