Brüssel. Die EU-Kommission will die Gebühren begrenzen, die Banken und Kreditkartenfirmen den Händlern für die Kartenzahlung in Rechnung stellen. Dies werde zu geringeren Kosten für den Einzelhandel führen, der diesen Vorteil über niedrigere Preise an die Kunden weitergeben könne, sagte EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia. Nach Schätzungen der EU-Behörde könnte die Entlastung der Verbraucher bei insgesamt sechs Milliarden Euro liegen.

Die Kreditkartenanbieter und eine spanische Verbraucherorganisation bezweifelten indes diesen Effekt. Einerseits ist unsicher, ob die Händler den Vorteil über niedrigere Preise tatsächlich an die Kunden weitergeben. Andererseits könnten die Banken die Begrenzung der Transaktionsgebühr zum Anlass nehmen, um die Jahresgebühr für die Karten zu erhöhen.

Die EU will nach jahrelangem Streit mit den großen Kreditkartenanbietern Visa und Mastercard einen Höchstpreis für Karten-Transaktionen vorschreiben. Bei Kreditkarten dürfen nach dem Gesetzentwurf nur noch 0,3 Prozent der bezahlten Summe als Gebühr berechnet werden, bei den noch weiter verbreiteten Debitkarten – in Deutschland früher EC-Karte genannt – liegt das Limit bei 0,2 Prozent. In Deutschland berechnete Visa 2012 mit mehr als 1,6 Prozent den höchsten Satz in allen 28 EU-Staaten. Zunächst soll die Preisgrenze nur für grenzüberschreitende Zahlungen gelten, nach zwei Jahren auch für den Einsatz im Inland.