Brüssel. Die EU-Kommission will die Gebühren für Kreditkarten begrenzen. Bei Kreditkarten soll das Limit 0,3 Prozent des Zahlbetrags betragen, bei EC-Karten 0,2 Prozent. Die Gebührengrenze soll zunächst auf grenzüberschreitende Zahlungen beschränkt sein. Nach zwei Jahren sollen sie auch im Inlandszahlungsverkehr gelten.

Die Kartenindustrie wird das hart treffen. Denn derzeit betragen die Gebühren bis zu 1,5 Prozent des Umsatzes, die sie von den Händlern erhalten. Nach Daten von 2010 wurden 1,8 Billionen Euro über Kreditkarten, die über die Banken vergeben werden, bezahlt. Bei Kreditkarten wird der Zahlbetrag meistens erst nach einigen Wochen vom Konto abgebucht. Bei EC-Karten wird der Zahlbetrag umgehend eingezogen.

Den Gesetzentwurf will die Kommission in der kommenden Woche vorlegen. Bis dahin kann sich an dem Text noch etwas ändern. Er muss dann von den EU-Mitgliedstaaten und dem Europäischen Parlament ausgehandelt werden. Die Europäische Kommission hatte bereits 2007 festgestellt, dass die Gebühren für die in Europa ausgegebenen Karten gegen Wettbewerbsrecht verstoßen und letztlich die Kosten für Händler und Verbraucher in die Höhe treiben.