Essen/Berlin. Die Energiebranche will nach Medienberichten bundesweit Gas- und Kohlekraftwerke schließen, weil sie wegen der Energiewende rote Zahlen schreiben. Von den bundesweit rund 90.000 Megawatt Erzeugung könnten bis zu 20 Prozent zur Disposition stehen, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Vorstand eines Versorgers. Dutzende Kraftwerke stünden vor dem vorübergehenden oder dauerhaften Aus. Eine Sprecherin der Bundesnetzagentur wollte die Zahl nicht bestätigen. Insgesamt lägen der Behörde etwa 15 Stilllegungsanzeigen vor. „Die Versorgungssicherheit ist nicht gefährdet“, sagte die Sprecherin. Auch Atomkraftwerke könnten Branchenkreisen zufolge vorzeitig vom Netz gehen. Zu schaffen mache den Konzernen, dass ihre Kraftwerke wegen des anhaltenden Booms beim Ökostrom immer seltener am Netz seien, hieß es. Das wachsende Stromangebot lasse den Börsenpreis so stark fallen, dass sich ihr Betrieb nicht mehr lohne.