Hamburg. Einem weiteren Schiffsfonds des Hamburger Anbieters MPC Capital droht der Zwangsverkauf durch die Banken. Betroffen sind 5000 Anleger, die dadurch ihr gesamtes investiertes Geld verlieren können. Es geht um den Fonds Santa P-Schiffe, an dem auch die Reederei Claus-Peter Offen beteiligt ist. Insgesamt hatten die Anleger zwischen 2003 und 2005 rund 81,4 Millionen Euro für die Schiffe bereitgestellt. Es handelt sich um sechs Containerfrachter mit rund 5000 Stellplätzen für Standardcontainer.

Nachdem nicht genügend Geld für ein weiteres Sanierungskonzept zusammenkam, „ist zu erwarten, dass die Schiffe verkauft werden“, heißt es in einem Schreiben der Fondsgeschäftsführung, das dem Abendblatt vorliegt. Dabei wird die Erwartung geäußert, dass die Erlöse nicht einmal ausreichen werden, um die Darlehensverbindlichkeiten in voller Höhe zu bedienen.

Betroffen ist auch die HSH Nordbank, die Kredite über rund 45 Millionen Dollar (34,4 Millionen Euro) für zwei Schiffe gegeben hat. 19 Millionen Euro wären für die Sanierung erforderlich gewesen. Es lagen aber nur Zusagen über ein Neukapital in Höhe von 7,4 Millionen Euro vor, von denen 65 Prozent von der Reederei Claus-Peter Offen kommen. Die Reederei konnte am Donnerstag keine weiteren Angaben zur Zukunft des Fonds machen.

„Die Anleger verlieren ihr eingesetztes Kapital und müssen bisherige Ausschüttungen zurückzahlen, sofern sie sich nicht an bisherigen Kapitalerhöhungen beteiligt haben“, sagt der Hamburger Fachanwalt Peter Hahn, der rund 50 Anleger des Fonds vertritt. Inzwischen hat er mehrere Klagen gegen Banken, die den Fonds verkauft haben, eingereicht sowie Vergleiche geschlossen. Manchen Anlegern drohen auch noch Steuernachzahlungen, obwohl die Schiffe keinen Gewinn gebracht haben. „Der Worst-Case-Fall ist eingetreten“, sagt Hahn.