Windkraftanlagen decken in Deutschland derzeit gut zehn Prozent des Nettostromverbrauchs. Sie sind der wichtigste Bestandteil im Mix der erneuerbaren Energien. Auf See, vor allem aber auch an Land soll die installierte Leistung deutlich ausgebaut werden. Der Bundesverband Windenergie geht in einer aktuellen Studie davon aus, dass rund zwei Prozent der Fläche in jedem der 16 Bundesländer genutzt werden können. Darauf ließe sich eine Leistung von 198.000 Megawatt installieren, derzeit sind rund 31.000 Megawatt am Netz. Verstärkt wird mittlerweile auch über die Nutzung von Waldgebieten debattiert.

Die Stromerträge in den einzelnen Bundesländern sind extrem ungleich verteilt. Am höchsten war im vergangenen Jahr die Ausbeute in Mecklenburg-Vorpommern mit mehr als 54 Prozent Anteil des Windkraftstroms am Nettostromverbrauch. Schleswig-Holstein, Brandenburg und Sachsen-Anhalt deckten jeweils die Hälfte ihres Verbrauchs mithilfe von Windparks. Den zweitgeringsten Wert wies Hamburg mit weniger als einem Prozent aus. Grund dafür ist der Mangel der Hansestadt an geeigneten Flächen. Großes Potenzial sehen die Windkraftbranche und die Politik vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, die viel Industrie beherbergen und die bislang nur rund ein bis zwei Prozent ihres Stromverbrauchs aus Windkraftanlagen decken.

Wichtiger Bestandteil des Windkraftausbaus in Deutschland ist das sogenannte Repowering, der Ersatz älterer und kleinerer durch größere und stärkere Anlagen auf bestehenden Standorten. Die Leistungsfähigkeit der Windturbinen hat sich seit den 1990er-Jahren auf bis zu 7,5 Megawatt mehr als verzehnfacht. Allerdings prägen moderne Großanlagen wegen ihrer Höhe von bis zu 200 Metern die umliegende Landschaft deutlich stärker als ältere Modelle.