Auch die zurückliegende Börsenwoche war von kräftigen Kursschwankungen geprägt, wobei die Schuldenkrise in Europa abermals eine wichtige Rolle spielte. Nachdem der Deutsche Aktienindex (DAX) zu Wochenbeginn an seinem 25. Geburtstag noch freundlich tendierte und kurzzeitig oberhalb der Marke von 8000 Zählern notierte, ging es in den nächsten Tagen um bis zu 230 Punkte abwärts. Gewinnmitnahmen, die Probleme in Portugal und Griechenland sowie die Unruhen in Ägypten waren dafür verantwortlich. Die Kurse portugiesischer Staatsanleihen waren infolge der schweren Regierungskrise in Lissabon massiv unter Druck geraten.

Schon am Donnerstag aber hielt sich der DAX erneut zeitweise im Terrain oberhalb der 8000er-Marke auf. Beflügelt hatten ihn Bemerkungen von Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank. Erstmals seit ihrem Bestehen legte sich ein Chef der Notenbank zinspolitisch für die Zukunft fest: Die EZB werde den Leitzins wegen der prekären Lage in Teilen der Euro-Zone „für eine längere Zeit“ niedrig halten, versprach Draghi.

Am Freitag rutschten die Aktienkurse jedoch schon wieder, weil ein kräftiger Aufbau von Arbeitsplätzen in den USA die Erwartung schürte, die US-Notenbank Fed werde schon im Herbst ihre konjunkturstützenden Anleihekäufe drosseln.

Auf Wochensicht gab der DAX bis zum späten Freitagnachmittag um 1,8 Prozent nach. Unter den Hamburger Titel schwächten sich Papiere der Biotech-Firma Evotec um fast acht Prozent ab. Entgegen der Tendenz verteuerten sich Anteilsscheine der Baumarktkette Praktiker um mehr als sechs Prozent.