Kunden der Deutschen Post können Liefertermin auf einen Zeitraum von vier Stunden eingrenzen. Die DHL will die Zahl der erfolglosen Zustellversuche reduzieren – und damit die Kosten.

Hamburg. Paketboten haben kein gutes Timing. Das jedenfalls dürfte der subjektive Eindruck vieler Bundesbürger sein. Zu oft liegt im Briefkasten ein Benachrichtigungszettel, dass niemand zu Hause war. Bei der Deutschen Post sollen solche Ärgernisse nun vermieden werden. Die Zustelltochter DHL will die Empfänger von Paketen künftig vorab über den Liefertermin informieren. Schon ab Freitag werden sämtliche Adressaten am Tag vor der Auslieferung per E-Mail benachrichtigt, wann die bestellte Sendung eintrifft.

Der entsprechende Termin wird auf vier Stunden eingegrenzt, heißt es bei der Deutschen Post. Wer zu dem genannten Zeitraum absehbar nicht zu Hause ist, kann die Auslieferung im Internet über das Internetportal Paket.de um bis zu vier Tage verschieben oder die Ware an eine andere Adresse umleiten, etwa ins Büro oder an eine Packstation. Eine konkrete Uhrzeit können sich die Verbraucher dabei nicht aussuchen. „Die Benachrichtigung ist ein zusätzlicher Dienst, mit dem wir die Paketzustellung noch kundenfreundlicher machen wollen“, sagt ein Postsprecher.

Garantiert wird der genannte Zustellzeitraum allerdings nicht. „Das ist ein Richtwert“, so der Sprecher. Natürlich könne es auch vorkommen, dass die Zustellung früher oder später erfolgt. Die Erfahrungswerte vom Paketdienst DHL seien aber gut. Seit Jahren schon bietet das Unternehmen diesen Service Kunden an, die sich vorab über das Postident-Verfahren registriert haben. Dann bekommen alle von DHL belieferten Paketempfänger eine entsprechende Nachricht. Registrierte Verbraucher haben dabei die Wahl, ob sie per Mail, per SMS oder gar über beide Wege informiert werden möchten.

Für die Zukunft hat sich DHL vorgenommen, das Zeitfenster von vorerst vier Stunden weiter einzugrenzen. Dass dies möglich ist, zeigt bereits die Konkurrenz. GLS etwa kann den Liefertermin auf bis zu eine Stunde hin eingrenzen – je nachdem wie dicht besiedelt das jeweilige Liefergebiet ist. DPD wiederum informiert seine Kunden am Zustelltag per Mail oder SMS auf bis zu drei Stunden genau über den Liefertermin. Den Empfänger kostet dieser Service nichts, der Versender muss für das vorgeplante Zeitfenster bezahlen. Hermes hat ähnliche Pläne. Die Hamburger Otto-Tochter will ab 2014 auf ein bis zwei Stunden genau mitteilen, wann sie liefert. Ein Schwerpunkt soll in der Zeit des klassischen Feierabends liegen.

Hinter den Plänen dürfte nicht allein der Servicegedanke stehen. Die DHL will auch die Zahl der erfolglosen Zustellversuche reduzieren – und damit die Kosten. Noch dazu könnte Beschwerden vorgebeugt werden. Seit Jahren schon häufen sich unter anderem bei Verbraucherzentralen die Beschwerden über ausbleibende Zustellversuche. Davon betroffen ist aber nicht allein die DHL, sondern die gesamte Logistikbranche.