UFO-Chef: Mehrheit stimmte bei laufender Urabstimmung bereits für Arbeitskampf. Gewerkschaft fordert unter anderem fünf Prozent mehr Vergütung für die Flugbegleiter der Lufthansa-Konzerntochter.

Berlin. Bei der Lufthansa-Tochter Germanwings stehen die Zeichen auf Streik. Möglich sind diese von nächster Woche Montag an. Die erforderlichen 70 Prozent Beteiligung an der bis Freitag laufenden Urabstimmung seien „schon jetzt deutlich übererfüllt“. Gleiches gelte für die Zustimmung zum Arbeitskampf, sagte der Chef der Flugbegleitergewerkschaft UFO, Nicoley Baublies, der „Bild“-Zeitung.

Die Tarifverhandlungen gingen zwar am Donnerstag und Freitag weiter, sagte Baublies. Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen werde es jedoch zu keiner Tarifeinigung kommen. „Da müsste schon eine überraschende Wende passieren“, sagte Baublies. „Für den Fall des endgültigen Scheiterns der Verhandlungen werden wir am Sonnabend um 11 Uhr unser weiteres Vorgehen verkünden“, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende. Erste Streikmaßnahmen wird es dann bereits am Montag kommender Woche geben.

Die Gewerkschaft fordert unter anderem fünf Prozent mehr Vergütung für die Flugbegleiter der Lufthansa-Konzerntochter. Daneben geht es UFO um die Eindämmung befristeter Arbeitsverträge, Regelungen zu Wechselmöglichkeiten zur Mutterairline Lufthansa und neue Vergütungsstufen. Die Verhandlungen über den Mantel- und Vergütungstarifvertrag laufen nach Angaben der Gewerkschaft seit einem Dreivierteljahr.

Die Lufthansa hatte erst am Montag die „neue Germanwings“ gestartet. Die Tochtermarke bedient künftig sämtliche Strecken des Konzerns innerhalb Europas, abgesehen von den Flügen ab Frankfurt am Main und München. Damit wandern Flüge, die bislang unter der Marke Lufthansa geflogen wurden, zur Billigtochter. Von Hamburg aus bedient Germanwings künftig insgesamt 37 Ziele.

Die Lufthansa steht unter erheblichem Kostendruck. Ende vergangenen Jahres hatte Deutschlands größte Fluggesellschaft deshalb eine Neuausrichtung ihres Geschäfts bekannt gegeben. Derzeit durchläuft das Unternehmen ein Sparprogramm.