Hamburg. Hamburgs längster Streik ist zu Ende. Nach fast acht langen Monaten einigten sich jetzt der Hamburger Verpackungshersteller Neupack und die Gewerkschaft IG BCE unter anderem darauf, dass die Mitarbeiter ein höheres Gehalt bekommen. „Das erzielte Ergebnis sieht vor allem wesentliche Verbesserungen beim Entgelt vor, enthält Regelungen über eine Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich, schafft gerechte und vergleichbare Arbeitsbedingungen“, sagte Ralf Becker, Leiter des IG-BCE-Bezirks Nord. „Damit bricht für die Arbeitnehmer eine neue Zeit bei Neupack an. Der Kampf hat sich gelohnt.“

Das wichtigste Ziel der Gewerkschaft, bei Neupack einen Tarifvertrag einzuführen, erreichte die IG BCE jedoch nicht. Dafür wurden in einer neuen Betriebsvereinbarung Regeln zum Urlaubsgeld und die Tätigkeitsgruppen definiert. Viele Beschäftigte kommen dadurch in Tätigkeitsgruppen, die einen höheren Lohn nach sich ziehen.

Die 200 Mitarbeiter des Unternehmens in Hamburg und Rotenburg/Wümme streikten seit dem 1. November 2012. Selbst während der harten Winterzeit harrten vor der Unternehmenszentrale in Stellingen Mitarbeitergruppen Tag und Nacht vor der Firmenzentrale aus und blockierten etwa Lastwagen, die Neupackprodukte, welche von Streikbrechern produziert wurden, in dem Werk abholen wollten.

Der Streik hatte auch hässliche Seiten. Frustrierte Mitarbeiter attackierten polnische Beschäftigte, die Neupack nach Stellingen geholt hat, um die Produktion aufrechterhalten zu können. In Rotenburg/Wümme kam es daraufhin zu einem schweren Zwischenfall. Ein polnischer Neupack-Angestellter wurde sogar so stark verprügelt, dass er mit einem Schädelbruch ins Krankenhaus musste.