Jubiläum im Leichtbau mit Senator Horch. Hightech soll Sprit sparen helfen

Hamburg. Das Mercedes-Werk in Hamburg trotzt der Autoflaute in Europa. „Wir profitieren unmittelbar von der sehr guten Kundennachfrage und der erfreulichen weltweiten Absatzentwicklung bei Mercedes-Benz: Wir haben alle Hände voll zu tun“, sagte am Freitag Werner Schalow, Leiter des Mercedes-Benz-Werks aus Anlass des Produktionsjubiläums mit der Fertigung des millionsten Leichtbauteils in Harburg. Zu diesem Anlass war auch Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) im Werk zu Gast und sprach zur Belegschaft: „Dieser Standort im Süderelberaum hat seit über 75 Jahren den guten Ruf des Hamburger Fahrzeugbaus maßgeblich mit beeinflusst. Mit dem legendären dreirädrigen Temptransporter begann hier die traditionelle Produktion, die von Mercedes-Benz mittels innovativer Zukunftstechnologien fortgesetzt wird“, so Horch.

Die positive Entwicklung des Harburger Werks liefere jetzt den Beweis, ergänzte Horch, dass es „um den Industriestandort Hamburg besser bestellt ist, als es viele Kritiker heutzutage wahrhaben wollen.“ Diese Entwicklung in Hamburg gelte es – trotz der negativen Auswirkungen der Finanzkrise – fortzusetzen und zu verstärken, denn die Stadt brauche auch in Zukunft eine wettbewerbsfähige Industrie. Daimler wird die Industrie im Norden auch weiterhin stärken: Nach Investitionen im vergangenen Jahr in Höhe von 100 Millionen Euro in das Werk will der Hersteller 2013 noch einmal die gleiche Summe investieren. Die aktuellen Maßnahmen betreffen dabei vor allem die Vorbereitung auf Produkte für die Nachfolgegeneration der C-Klasse.

In Hamburg fertigen 2600 Mitarbeiter Achsen und Achskomponenten, Leichtbauteile, Lenksäulen und Abgastechnik. Produkte aus der Stadt sind eingebaut im gesamten Modellportfolio von Mercedes-Benz – von der A-Klasse über die SUVs bis hin zur S-Klasse – und auch im Smart fortwo.

Daimler ist nach den ersten fünf Monaten auf dem Weg, 2013 erneut einen Rekord beim Pkw-Verkauf zu erreichen. Weltweit lieferten die Schwaben einschließlich der Kleinstwagenmarke Smart von Januar bis März gut 600.000 Pkw aus, das sind 4,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Vor allem die neuen Mercedes-Kompaktmodelle kommen bei den Kunden offensichtlich gut an, ab Jahresmitte will Daimler zudem mit dem neuen Modell seiner S-Klasse punkten, das kürzlich in Hamburg präsentiert wurde.

Ein Alleinstellungsmerkmal hat das Werk im Leichtbau, sogar eine eigene Halle für die Zukunftstechnologie ist neben den bestehenden Werksgebäuden gebaut worden. Seit drei Jahren investiert Daimler in Harburg verstärkt in diese Technologie, die unter anderem den Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge mindert. In der Kombination der Leichtbautechnologien wie der Innenhochdruckumformung und dem Kunststoffspritzguss sei das Werk weltweit führend, sagte Schalow. Allein 150 Mitarbeiter seien hier zudem in der Entwicklung beschäftigt, eine Sparte, die auch die Arbeitsplätze der übrigen gut 2400 Beschäftigten sichert. Schalow erwartet hierbei eine weiter konstante Entwicklung. Und auch beim Personal blickt Mercedes in die Zukunft: Das Werk beschäftigt aktuell rund 100 Auszubildende.