Der Verlauf der zurückliegenden Börsenwoche ist der beste Beweis dafür, dass der deutsche Aktienmarkt nach den Turbulenzen der Finanz- und der Schuldenkrise noch immer nicht wieder zur Normalität zurückgekehrt ist. Zu Wochenbeginn ging es zunächst aufwärts, weil Anleger die Möglichkeit sahen, dass die US-Notenbank Fed von ihrer ultralockeren Geldpolitik vielleicht doch noch nicht so bald abrücken werde – die Frage, wann die Wende kommt, war seit längerer Zeit das beherrschende Thema am Markt. Unter hohen Schwankungen ging es mit dem Deutschen Aktienindex (DAX) bis auf 8227 Punkte am Mittwoch nach oben, wozu auch ein günstiger ZEW-Konjunkturindex, der die Stimmung unter deutschen Finanzexperten abbildet, beitrug.

Doch dann kam die kalte Dusche: US-Notenbank-Präsident Ben Bernanke deutete an, dass er das aktuell laufende Anleihenankaufprogramm bereits in diesem Jahr reduzieren und im Laufe des Jahres 2014 einstellen könnte. Diese Äußerungen ließen den DAX am Donnerstag unter die 8000-Punkte-Marke stürzen. Der sogenannte Hexensabbat, an dem Termingeschäfte auslaufen, sorgte am Freitag für weitere Verluste.

Auf Wochensicht büßte das Börsenbarometer bis zum späten Freitagnachmittag 3,4 Prozent ein. Unter den Hamburger Titeln rutschten Anteilsscheine des Windkraftanlagenbauers Nordex um mehr als neun Prozent ab und Papiere des Online-Karrierenetzwerks Xing verloren gut acht Prozent an Wert. Gegen die Tendenz kletterten Aktien des Lübecker Medizin- und Sicherheitstechnikanbieters Drägerwerk um vier Prozent.