Le Bourget. Mit den Verkaufszahlen von der weltgrößten Luftfahrtschau in Le Bourget hat sich der europäische Flugzeugbauer Airbus in der Jahresbilanz einen Vorsprung vor dem US-Rivalen Boeing erarbeitet. Seit Januar seien verbindliche Aufträge für 758 neue Flieger eingegangen, sagte Airbus-Chef Fabrice Brégier am Donnerstag in Paris. Die Konkurrenz aus Seattle gab den Jahresbestand der Aufträge in der Bilanz zur Air Show mit 692 Flugzeugen für 2013 an.

An diesem Freitag erlebt Le Bourget eine Premiere im Himmel über Paris. Nach einem erfolgreichen zweiten Testflug am Mittwoch soll das neue Langstreckenflugzeug A350 gegen Mittag über das Ausstellungsgelände fliegen und auf diese Weise quasi für Frankreichs Präsident François Hollande über den Himmel paradieren. Der hochmoderne A350 hatte erst in der vergangenen Woche seinen Erstflug in Toulouse absolviert.

Airbus-Verkaufschef John Leahy holte während der Flugschau Verträge für 466 neue Maschinen herein, 241 davon als feste Bestellungen. Aufträge und Optionen liegen laut Preisliste bei 68,7 Milliarden US-Dollar (51,3 Milliarden Euro). Allerdings gelten in dem Markt für Flugzeuge hohe Nachlässe grundsätzlich als üblich.

Mit der Jahreszahl von 758 fehlen Airbus laut Brégier nur noch 42 Bestellungen bis zur jüngst um 100 Flieger erhöhten Zielmarke von 800 Neuaufträgen für 2013. Vor allem der jüngste Verkaufserfolg für den Riesenflieger A380, die Bestellungen für den Großraumjet A350 und die anhaltende Nachfrage nach dem sparsamen Mittelstreckenflieger A320neo stimmen die Airbus-Spitze zuversichtlich.

Boeing vereinbarte nach eigenen Angaben Verträge und Optionen für 442 Flugzeuge. Zusammen errechnet Boeing für die Maschinen einen Listenpreis von rund 50 Milliarden Euro und damit knapp weniger Umsatz nach Preisliste als die Konkurrenz von Airbus. Als Highlight der Messe wertet Boeing die Entscheidung für den Bau einer Langversion des 787 Dreamliner. Der Bau des Fliegers sei nun mit mehr als 100 Bestellungen von fünf Kunden gestartet worden.