Easyjet bestellt 135 Flugzeuge bei Europäern. Boeing präsentiert Langversion des Dreamliners

Paris. Kaufrausch in der Pariser Vorstadt: Die internationalen Fluglinien haben auch am zweiten Tag der Branchenmesse in Le Bourget im großen Stil neue Jets geordert, überwiegend bei den dominierenden Anbietern Airbus und Boeing. Bei einem Großauftrag des britischen Billigfliegers Easyjet hatten die Europäer die Nase vorn: Airbus schnappte sich die Order über 135 Flugzeuge der Typen A320 und A320neo sowie ein Option für hundert weitere. Laut Preisliste kosten die georderten Maschinen 11,5 Milliarden Dollar. Allerdings habe Easyjet einen „deutlichen Rabatt“ zum Listenpreis verhandelt, teilte das Unternehmen mit, ohne Details zu nennen.

Boeing konterte mit der Ankündigung einer neuen Langversion seines Dreamliners, über die schon lange spekuliert wurde. In Le Bourget präsentierten die Amerikaner 102 fixe Bestellungen für die 787-10 von fünf verschiedenen Kunden im Listenwert von gut 30 Milliarden Dollar. Die Leasinggesellschaft Air Lease will 30 Stück haben, GECAS zehn, British Airways zwölf, Singapore Airlines 30 und United Airlines 20. Die dritte Version des Dreamliners soll bis zu 330 Sitzplätze haben und eine Reichweite von 13.000 Kilometern. United Airlines will die erste Maschine 2018 in Empfang zu nehmen.

Bereits zum Auftakt am Montag hatten die großen Hersteller mehr als 30 Milliarden Dollar an Neuaufträgen geschrieben. Die Fluglinien, die die Maschinen meist erst Jahre später bekommen, setzen auf ein Ende der Wirtschaftsflaute und der europäischen Schuldenkrise. Nach Schätzungen des Flugverbands IATA soll sowohl der Passagier- und Frachtverkehr vor allem in Asien in den nächsten Jahren zulegen.

Hinzu kommt, dass sich viele Investoren bei der Suche nach hoher Rendite auf das einträgliche Verleihen von Flugzeugen stürzen. Viele Großanleger suchen derzeit händeringend nach Anlagemöglichkeiten.