Hamburger Familie könnte Mehrheit an ihrem Unternehmen abgeben

Hamburg. Es kommt einer Revolution in der Geschichte der Hamburger Schuhkette Görtz gleich: Nach 138 Jahren in Familienbesitz sind die Inhaber Ludwig Görtz und seine Brüder Friedrich und Thomas bereit, sich von wesentlichen Teilen des Unternehmens zu trennen und fremde Investoren ins Boot zu holen. Aus diesem Grund hat die Kette eine Beteiligungsgesellschaft gegründet. So schaffe man die "Voraussetzung für eine mögliche Erweiterung des Gesellschafterkreises in der Zukunft für die nachfolgende Generation", sagte Ludwig Görtz dem Abendblatt.

Wunschpartner ist nach Informationen aus Unternehmenskreisen ein langfristig orientierter Investor mit einer Minderheitsbeteiligung. Doch auch ein Verkauf von mehr als 50 Prozent der Anteile ist denkbar. Nur den Komplettverkauf schloss ein Görtz-Sprecher aus.

Görtz leidet seit Jahren unter der Konkurrenz aus dem Internet und musste zuletzt Filialen schließen und Mitarbeiter entlassen. Nach mehreren Jahren mit roten Zahlen will die Kette 2013 operativ wieder in die Gewinnzone zurückkehren. "Die Restrukturierung verläuft erfolgreich und wird in eine neue Wachstumsphase münden", so Ludwig Görtz. "Dafür benötigen wir finanziellen Spielraum."