Frankfurt. Europas größter Gabelstaplerhersteller Kion erwartet keine Übernahme durch seinen chinesischen Großaktionär. "Mit Weichai Power wurde vereinbart, dass sie unter der Schwelle von 50 Prozent bleiben", sagte Kion-Chef Gordon Riske der "Welt". Der chinesische Fahrzeug- und Maschinenbaukonzern hatte im vergangenen Jahr für mehr als 730 Millionen Euro ein Viertel der Anteile des Maschinenbaukonzerns übernommen und sich die Mehrheit an der Hydrauliksparte von Kion gesichert.

Kion, zu dem auch der Hamburger Gabelstaplerbauer Still gehört, will in den kommenden Wochen an die Börse gehen. Im Zuge des Börsengangs werde dem Gabelstaplerhersteller rund eine Milliarde Euro an zusätzlichem Eigenkapital zufließen. Davon sind jedenfalls Experten überzeugt.

Geplant sei eine Kapitalerhöhung mit neuen Investoren im Volumen von rund 500 Millionen Euro. Weitere rund 400 Millionen Euro werde Weichai beitragen, um seine Anteile auch nach der Verwässerung durch die Kapitalerhöhung von derzeit 25 auf 30 Prozent zu erhöhen. Außerdem sollen Insidern zufolge weitere rund 100 Millionen Euro an Darlehen der US-Investoren KKR und Goldman Sachs in Eigenkapital umgewandelt werden.

Die genaue Struktur des Börsengangs stehe noch nicht fest, sagte Kion-Chef Riske. "Über eine signifikante Kapitalerhöhung wollen wir unsere Nettoneuverschuldung senken", erklärte der Konzernchef.

Der Anteil von KKR und Goldman Sachs, die die ehemalige Gabelstaplersparte des DAX-Konzerns Linde 2006 übernommen hatten, werde vor allem durch die Kapitalerhöhung und die damit höhere Zahl an Aktien sinken. Ob sie darüber hinaus Anteile verkaufen werden, stehe im Detail aber noch nicht fest. "Weichai Power hat die Option, auf 33,3 Prozent zu erhöhen", sagte der Kion-Chef. Mit gut 21.000 Mitarbeitern und einen Umsatz von zuletzt 4,7 Milliarden Euro ist Kion weltweit die Nummer zwei der Branche.