Hamburg. Rund 120 Servicemitarbeiter der Asklepios Kliniken haben am Donnerstag in Hamburg vorübergehend die Arbeit niedergelegt. Zu dem zweiten Warnstreik innerhalb einer Woche hatte Ver.di im Anschluss an eine Betriebsversammlung der Asklepios Services Hamburg GmbH (ASH) aufgerufen. Die Gewerkschaft fordert für die 900 Beschäftigen in den Bereichen Reinigung, Logistik, Küche, Lager, Empfang und Patiententransport einen Haustarifvertrag mit Einstiegslöhnen zwischen 9,50 und 10,60 Euro sowie eine Jahressonderzahlung von 900 Euro.

Versorgungsprobleme gab es durch den Warnstreik nicht, sagte Asklepios-Sprecher Rudi Schmidt: "Die Beschäftigten wissen, dass sie bei uns besser verdienen als anderswo." Asklepios habe bereits 2012 den Mindestlohn von 8,50 Euro eingeführt. Eine Notwendigkeit für weitere Reglungen sehe das Unternehmen nicht.

Laut Ver.di-Bereichsleiterin Hilke Stein verdienen die Mitarbeiter in den ausgelagerten Servicetöchtern 30 bis 50 Prozent weniger als nach dem Krankenhaustarif. Etwa die Hälfte sei zudem "grundlos befristet angestellt". Tarifleistungen wie Zuschläge und Urlaubsgeld fehlten. "Viele Kollegen sind auf Zweitjobs oder Hartz-IV-Aufstockung angewiesen", sagte der Betriebsratsvorsitzende Yasar Aydin. Er forderte die Politik auf, sich für faire Löhne der ASH-Mitarbeiter einzusetzen. Eine entsprechende Petition übergaben die Mitarbeiter an den Senat. Die Stadt ist mit 25,1 Prozent an den Hamburger Asklepios Kliniken beteiligt.