Auf die Beschäftigten der Cateringfirma kommen Einbußen bei Gehalt und Urlaub zu. Auch die Vorstände müssen verzichten. Lufthansa will Ergebnis bis 2015 steigern.

Frankfurt. Auf die Beschäftigten der Lufthansa-Cateringtochter Sky Chefs dürften Einbußen bei Gehalt und Urlaub sowie längere Arbeitszeiten zukommen. Das sehe ein Eckpunktepapier vor, das das Management von LSG Sky Chefs mit der Gewerkschaft Ver.di bereits Ende Februar beschlossen habe, sagte eine Sprecherin der Cateringtochter in Neu-Isenburg. Die Löhne sollen demnach um drei Prozent gesenkt, der Anspruch auf Urlaub um drei Tage reduziert und die Wochenarbeitszeit um anderthalb auf 39 Stunden erhöht werden.

Nicht nur die Beschäftigten müssen verzichten, sondern offenbar auch die Vorstände, wie jetzt im Vorfeld der Hauptversammlung des Konzerns herauskam. Mit seinem Sparprogramm Score will die Fluglinie ihr Ergebnis bis 2015 um 1,5 Milliarden Euro im Jahr steigern. "Der Vorstand macht sich Gedanken, welchen Beitrag er leisten kann", sagte eine Lufthansa-Sprecherin. Konkrete Angaben zum Umfang eines Beitrags machte sie nicht.

Bei dem Aktionärstreffen am Dienstag in Köln stehen wichtige Personalentscheidungen und die schlechte Ertragslage des Unternehmens im Mittelpunkt. Für Krach dürfte der Vorschlag des Vorstands sorgen, den Aktionären für 2012 die Dividende zu streichen. Auch im Aufsichtsrat gibt es eine Veränderung. 46 Jahre nach seinem Eintritt in das damals noch staatliche Unternehmen verlässt der langjährige Vorstandschef Jürgen Weber den größten Luftverkehrskonzern Europas. Als Nachfolger des 71 Jahre alten Hamburgers ist der Österreicher Wolfgang Mayrhuber, 66, vorgeschlagen, der Weber schon an der Unternehmensspitze nachgefolgt war. Der frühere Vorstandschef Mayrhuber (2003 bis 2010) hat nach den Grundsätzen einer guten Unternehmensführung eine zweijährige "Abkühlungszeit" hinter sich.

In Webers letztem Amtsjahr als Chefaufseher haben nicht nur die Flugbegleiter ihren ersten regulären Streik veranstaltet, auch die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di ging für die Interessen des Bodenpersonals mit ungewohnter Härte auch am Hamburger Flughafen vor. 1700 Flugausfälle an einem Tag wie am 22. April - so einen Warnstreik hatte auch die Lufthansa noch nicht erlebt, auch wenn am 1. Mai ein Kompromiss erzielt wurde.