Norweger folgt auf den Lübecker Franz Koch

Herzogenaurach. Ein Norweger soll dem zuletzt schwächelnden Sportartikelhersteller Puma wieder Beine machen. Björn Gulden werde mit Wirkung zum 1. Juli neuer Vorsitzender der Geschäftsführung, teilte Puma am Donnerstag in Herzogenaurach mit. Der 47-Jährige kommt vom dänischen Schmuckhersteller Pandora, dem er seit Anfang 2012 vorsteht. Er ersetzt Franz Koch. Der 34 Jahre alte gebürtige Lübecker, der 2000 mit dem Harvestehuder THC deutscher Hockey-Meister war, musste Ende März nach nicht einmal zwei Jahren an der Spitze des Unternehmens auf Druck des Puma-Mehrheitseigners PPR gehen. Dem französischen Luxus- und Sportkonzern war der Umbau bei der fränkischen Firma nicht schnell genug vorangegangen.

Dass die Wahl auf Gulden fällt, kommt für Marktbeobachter nicht überraschend. Bereits im Februar hatte es Gerüchte gegeben, dass der 47-Jährige nach Franken wechseln solle. Doch Gulden dementierte dies zunächst. Die im MDAX notierte Puma-Aktie reagierte am Vormittag kaum auf die Nachricht und lag mit 0,31 Prozent im Plus bei 228,55 Euro. Gulden hat viel Erfahrung innerhalb der Sportartikel- und Schuhbranche gesammelt. Er verbrachte elf Jahre beim Schuheinzelhändler Deichmann und leitete dessen US-Töchter Rack Room Shoes und Off Broadway Shoes. Davor arbeitete Gulden in verschiedenen Managementpositionen für die Outdoormarke Helly Hansen und den Puma-Konkurrenten Adidas.

Der frühere Fußballprofi, der unter anderem für den Bundesligaklub 1. FC Nürnberg spielte, studierte Betriebswirtschaft in Norwegen und hat einen MBA-Abschluss der Babson Graduate School of Business in Boston. Gulden ist verheiratet und hat drei Kinder. Er spricht fließend Norwegisch, Englisch und Deutsch. Bei Puma wartet viel Arbeit auf den Manager. Beim weltweit drittgrößten Sportartikelhersteller brach im vergangenen Jahr der Gewinn um 70 Prozent ein.