Kiel/Bonn. In weiten Teilen Schleswig-Holsteins hat die Deutsche Post am Donnerstag Briefe und Päckchen nur zum Teil zustellen können. Betroffen seien die Postleitzahlenbereiche 24 und 25 der Briefniederlassung Kiel gewesen, sagte Post-Sprecher Martin Grundler. Zur Briefniederlassung Kiel gehören die Briefzentren Kiel und Elmshorn sowie das Paketzentrum Neumünster. Grund war eine ganztägige Betriebsversammlung in Kiel, zu der am Vormittag laut Gewerkschaft Ver.di rund 1500 Postbedienstete aus dem Großraum Kiel bis hin zur Westküste kamen. Hauptthema der Betriebsversammlung war die laufende, in zahlreichen Bundesländern von Warnstreiks begleitete Tarifrunde.

Ver.di fordert sechs Prozent Lohnerhöhung, mindestens aber 140 Euro mehr im Monat sowie 65 Euro mehr für Auszubildende und für Postbeamte den Fortbestand des 13. Gehalts. "Die Leute wollen endlich mehr Geld", beschrieb ein Ver.di-Sprecher die Stimmung auf der Betriebsversammlung. Die Friedenspflicht des zum 1. April ausgelaufenen Tarifvertrags besteht nicht mehr. Die Post hat bisher kein Angebot vorgelegt. Am Donnerstag setzte die Gewerkschaft ihre Warnstreiks in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen fort. Betroffen waren rund ein Dutzend Post-Verteilerzentren. Rund 750 Beschäftigte in Briefzentren hätten in der Nacht und am Morgen die Arbeit niedergelegt, sagte ein Ver.di-Sprecher.