Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen beim Jahresessen des Hamburger Börsenpräsidenten

Hamburg. Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) fordert mehr Investitionssicherheit für energieintensive Industrieunternehmen. Alleine die Pläne zur Strompreisbremse und zur Novelle des Erneuerbaren Energie Gesetzes (EEG) hätten dazu geführt, dass das Bremer Stahlwerk, das sich ausschließlich mit eigenem Strom versorgt, wichtige Investitionen auf Eis gelegt habe, sagte Böhrnsen beim traditionellen Jahresessen des Hamburger Börsenpräsidenten. Vor gut 60 führenden Managern norddeutscher Unternehmen mahnte Böhrnsen die Bundesregierung, sie müsse verlässliche Rahmenbedingungen insbesondere für die Offshore-Windindustrie schaffen. Er betonte, dass sich die Ministerpräsidenten im Norden darauf verständigt hätten, diese Forderung gemeinsam in Berlin durchsetzen zu wollen. Gleiches gelte für Verkehrsprojekte und die Finanzierung der Hafeninfrastruktur. "Noch nie hat sich der Bund so gering an der Hafenfinanzierung beteiligt wie derzeit", sagte Böhrnsen.

Der Bremer Bürgermeister hob in seiner launischen Gastrede die Gemeinsamkeiten der beiden Hansestädte hervor. "Ich bin genetisch nicht dazu veranlagt, die Konkurrenz zwischen Hamburg und Bremen zu betonen", sagte Böhrnsen. Mit Blick auf den blamablen Auftritt des HSV im Bundesligaspiel in München fügte er hinzu: "Ich möchte aber festhalten, dass wir nur 6:1 gegen Bayern verloren haben."

Börsenpräsident Friedhelm Steinberg, prognostizierte in seiner Rede den Börsen ein gutes Jahr, wies aber auf die hohe Volatilität bedingt durch die Euro-Krise hin. Steinberg beklagte, dass Aktien als Anlageklasse noch immer gemieden würden und forderte eine neue Aktienkultur: "Die Einführung einer Transaktionssteuer wäre dabei absolut kontraproduktiv", sagte er.