1500 Arbeitsplätze sollen bundesweit verschwinden. Keine Kündigungen geplant

Berlin/Hamburg. Der Energiekonzern Vattenfall will bei seinem geplanten Stellenabbau in Deutschland auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Diese Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung sei bis Ende Februar 2017 verlängert worden, teilten Vattenfall und die Gewerkschaft IG BCE mit. Zudem sollen die Gehälter der rund 15.000 Beschäftigten in Deutschland steigen. Vattenfall hatte Anfang März angekündigt, bis Ende kommenden Jahres 1500 Stellen in Deutschland zu streichen. Die Sparpläne seien durch den Tarifabschluss nicht vom Tisch, erklärte der nach E.on und RWE drittgrößte deutsche Stromerzeuger. "Wir werden die Gespräche mit unseren Betriebspartnern fortführen, um die geplanten Personalanpassungen sozialverträglich umzusetzen", sagte Vattenfall-Arbeitsdirektor Torsten Meyer.

In Norderstedt demonstrierten am Donnerstag 800 Mitarbeiter der Sparte Vattenfall Europe Business Services GmbH (VEBS) gegen den drohenden Verlust von Arbeitsplätzen in Hamburg. Vattenfall will vor allem Stellen in der Verwaltung abbauen. Wie viele Arbeitsplätze an den drei großen Standorten von Vattenfall in Deutschland - Berlin, Hamburg und Cottbus - gestrichen würden, sei völlig offen, sagte der Konzernbetriebsratsvorsitzende Rainer Kruppa dem Abendblatt. "Zunächst müssen die Ablaufprozesse im Unternehmen analysiert werden." Daraus ergebe sich ein Rahmen für die Verhandlungen. Fristen nannte Kruppa nicht.

Die Gehälter der Vattenfall-Beschäftigten in Deutschland steigen rückwirkend zum 1. März um 2,6 Prozent. Am 1. April 2014 sollen sie eine weitere Lohnerhöhung um 1,8 Prozent erhalten. Der Tarifvertrag läuft bis Ende 2015. "Entscheidend war, dass wir den Gewerkschaften bei der Verlängerung der Regelungen zum Kündigungsschutz deutlich entgegengekommen sind und sie dies beim Vergütungsabschluss entsprechend berücksichtigt haben", sagte Meyer.