Einigung für Sicherheitspersonal in Nordrhein-Westfalen. Nun auch Lösung für Hamburg in Sicht

Hamburg/Düsseldorf. Gute Nachrichten für Fluggäste: Im erbittert geführten Tarifstreit beim privaten Sicherheitsgewerbe in Nordrhein-Westfalen ist eine Einigung greifbar nahe. Nach dem dortigen Schlichterspruch haben sich Gewerkschaft und Arbeitgeber auch für Hamburg optimistisch geäußert. "Das wird unter Dach und Fach kommen", sagte Ver.di-Verhandlungsführer Peter Bremme am Sonnabend. Der nordrhein-westfälische Landesschlichter Bernhard Pollmeyer werde auch die Gespräche zwischen beiden Seiten in Hamburg am 15. April führen. "Am Abend oder am nächsten Morgen gibt's weißen Rauch", sagte Bremme.

Auch der Sprecher des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft (BDSW), Oliver Arning, meinte: "Das ist auf dem Weg." Mit der Tarifeinigung vom März sei die Möglichkeit für einen Kompromiss schon gelegt. Es sei zudem ein positives Signal, dass Ver.di seitdem auf Warnstreiks verzichtet habe. Beide Seiten hatten am 11. März einen Tarifabschluss mit einem Lohnzuwachs von 15 Prozent für die 600 Luftsicherheitsassistenten bekannt gegeben, die bei einem privaten Dienstleister angestellt sind. Demnach sollte der Stundenlohn von derzeit 11,80 Euro am 1. April auf 13,10 Euro steigen und ein Jahr später auf 13,60 Euro. Die Ver.di-Mitglieder zeigten sich jedoch mit dem Ergebnis unzufrieden und forderten mit großer Mehrheit eine Schlichtung. Als Grund dafür wurde genannt, dass die Löhne erst von April 2014 an steigen sollten, und nicht, wie zunächst von den Arbeitgebern angeboten, schon im Januar des nächsten Jahres. Die Mitarbeiter der Fluggastkontrolle hatten an vier Tagen im Januar und im Februar die Arbeit niedergelegt. In Hamburg konnten deshalb rund 100.000 Passagiere nicht abheben, die Schäden für den Flughafen und die Airlines gehen in die Millionen.

In Nordrhein-Westfalen (NRW) liegt die Erhöhung laut BDSW bei 10,4 Prozent für die unteren Verdienstgruppen. Laut Arning sollen die unteren Stundenlöhne von jetzt 8,23 Euro im Mai 2013 auf 8,62 Euro und ab Januar 2014 auf neun Euro steigen. Die Vergütung der Luftsicherheitsassistenten solle in denselben zwei Stufen um insgesamt 18,9 Prozent von derzeit 12,36 Euro auf 14,70 Euro erhöht werden. Bremme sprach von einer "schönen Entwicklung" in NRW: "Das sind die höchsten Lohnsteigerungen in diesem Bereich in der ganzen Republik."