Brüssel. Die Inflation in der Euro-Zone ebbt ab und erhöht damit den Spielraum für eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Jahressteuerung fiel im März auf 1,7 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch nach vorläufigen Berechnungen mitteilte. Im Februar waren es noch 1,8 Prozent, im Oktober 2,5 Prozent. Energie verteuerte sich binnen Jahresfrist ebenfalls um 1,7 Prozent, überdurchschnittlich zogen mit 2,7 Prozent die Preise für Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak an. Damit herrscht weitgehend Preisstabilität, die die EZB bei Werten von knapp unter zwei Prozent gewährleistet sieht.

Die EZB berät heute über ihre Geldpolitik. Experten gehen zwar nicht davon aus, dass die Notenbanker ihren historisch niedrigen Leitzins von 0,75 Prozent senken. Schwache Konjunkturdaten in den jüngsten Wochen und die Rückkehr der Schuldenkrise vor allem in Zypern könnten aber dazu führen, dass ein Teil der 23 Notenbanker im EZB-Rat sich eine weitere geldpolitische Lockerung vorstellen kann.