Hamburg. Die Spezialchemiefirma H&R will ihren Sparkurs verschärfen. Das Management wolle seine Planung für die nächsten Jahre vor dem Hintergrund eines anhaltend harten Marktumfelds durchleuchten, kündigte das Hamburger Unternehmen am Mittwoch an. "Zur nachhaltigen Ertragsstabilisierung haben wir daher einen noch umfangreicheren Maßnahmenkatalog zusammengestellt", sagte Vorstandschef Niels Hansen. Details nannte er nicht. Da die Pläne auch Folgen für den Jahresabschluss 2012 haben könnten, will die Firma ihren Geschäftsbericht erst am 26. April statt am 28. März veröffentlichen. Auch die Hauptversammlung soll nun erst am 23. Juli stattfinden. An der Börse kam die Nachricht nicht gut an: Die Aktie rauschte bis zu 15 Prozent in den Keller und notierte am Mittag noch gut neun Prozent tiefer.

Im Jahr 2012 blieb nach vorläufigen Zahlen nur ein magerer Vorsteuergewinn von 1,5 Millionen Euro übrig nach 54,5 Millionen Euro im Jahr zuvor. Gestiegene und stark schwankende Rohstoffpreise sowie ein deutlich schärferer Wettbewerb bei manchen Produkten setzen H&R zu. Schon im Herbst hatte der Vorstand gewarnt, dass sich die Krise in der Autobranche im Kunststoffgeschäft bemerkbar machen werde. Dazu kamen zuletzt offenbar auch Probleme im Geschäft mit chemisch-pharmazeutischen Substanzen im Inland. H&R stellt aus Rohöl Paraffine, Weichmacher, Grundöle und weitere Substanzen her, die unter anderem in der Reifenindustrie und in der Baustoffbranche eingesetzt werden.