Hamburg. Die Hamburger Biotech-Schmiede Evotec konnte im vergangenen Jahr nur dank massiver Steuereffekte einen Überschuss erreichen. Nach einem Gewinn von 6,7 Millionen Euro im Vorjahr stehen für 2012 dennoch nur 2,5 Millionen in der Bilanz. Operativ rutschte Evotec mit minus 3,2 (Vorjahresgewinn 5,2) Millionen Euro tief in die Verlustzone, weil der Kooperationspartner Pfizer ein wichtiges Projekt einstellte. Der Umatz kletterte um neun Prozent auf 87,3 Millionen Euro.

Das Unternehmen unterhält Forschungsallianzen mit großen Konzernen wie Bayer, Boehringer Ingelheim oder Genentech. Im Auftrag dieser Unternehmen forschen die Hamburger nach neuen Wirkstoffen, etwa gegen Krebs, Diabetes oder Alzheimer. Die Pharmakonzerne finanzieren die Forschung und überweisen dem Unternehmen nach Erreichen von zuvor festgelegten Zielen Erfolgszahlungen. So erhält Evotec unter anderem bis 2015 bis zu 41 Millionen Euro von einer privaten Forschungsorganisation, die sich mit der seltenen Huntington-Krankheit, beschäftigt. Huntington ist eine neuro-degenerative Erkrankung des Gehirns.

"Das sind nicht die besten Zahlen, die ich je gehabt habe", sagte Vorstandschef Werner Lanthaler dem Abendblatt. "In den vergangenen vier Jahren sind wir jedes Mal im zweistelligen Prozentbereich gewachsen." Lanthaler hofft, die Delle schleunigst zu glätten. "Entscheidend ist unsere Innovationsqualität. Und diese wird schon allein dadurch belegt, dass beste Universitäten wie Havard und Yale mit uns zusammenarbeiten wollen." Die Börse reagierte auf die Zahlen bis zum Nachmittag mit einem Kursabschlag von 1,3 Prozent.