Hamburg. Nach ersten Erfolgen bei der Neuausrichtung von Beiersdorf räumt Vorstandschef Stefan Heidenreich im Management auf. Der im Vorstand für das wichtige Geschäft in Europa und Nordamerika zuständige Peter Feld werde das Unternehmen "auf eigenen Wunsch" und "in freundschaftlichem Einvernehmen" zum 31. Juli verlassen, teilte der einzige Hamburger DAX-Konzern am Dienstag mit.

Die freundliche Umschreibung widerspricht dem, was bereits vor einigen Wochen aus Unternehmenskreisen durchsickerte: Demnach war Heidenreich unzufrieden mit der Geschäftsentwicklung in den beiden von Feld verantworteten Regionen. In der Heimatregion Europa macht Beiersdorf mehr als die Hälfte seines Umsatzes, in Nordamerika sind es erst sieben Prozent.

Der seit fast einem Jahr an der Unternehmensspitze stehende Heidenreich kann erste Erfolge beim Ausbau des Geschäfts in Schwellenländern verbuchen, mit dem er Beiersdorf unabhängiger von Europa machen will. In den USA ist der Konzern über eine Nischenrolle bisher aber nicht hinausgekommen. Feld war im August 2010 zu Beiersdorf gekommen und hatte das bis dahin von dem damaligen Vorstandschef Thomas-Bernd Quaas mitgeleitete Europageschäft übernommen. Als Markenvorstand Markus Pinger beim Pharmahändler Celesio anheuerte, fiel Feld auch dessen Region Nordamerika zu. Bis für Feld ein Nachfolger gefunden ist, übernimmt Heidenreich dessen Aufgaben im Vorstand mit. Im vergangenen Jahr erlöste der Konzern erstmals mehr als sechs Milliarden Euro und steigerte das Konzernergebnis kräftig auf 451 Millionen Euro.