Hamburg. Die Pipetten, Zentrifugen oder Thermomischer des Hamburger Unternehmens werden in aller Welt gekauft. Jetzt hat der Medizintechnik-Spezialist Eppendorf erstmals mit 520 Millionen Euro die Grenze von einer halben Milliarde überschritten. Der Jahresüberschuss stieg um 14 Prozent auf 70,6 Millionen Euro. "Mit dem Geschäftsjahr 2012 können wir angesichts des schwierigen Umfelds unserer Branche zufrieden sein", sagt Dirk Ehlers, Vorstandsvorsitzender von Eppendorf. "Die kontinuierliche Weiterentwicklung unseres Produktportfolios, ob durch Forschung und Entwicklung oder durch Zukäufe, wird auch 2013 im Mittelpunkt unserer Aktivitäten stehen." Zur Stärkung des Produktprogramms erhöhte der Konzern die Investitionen in Forschung und Entwicklung um 10,7 Prozent auf 27,5 Millionen Euro. Darüber hinaus investierte die Eppendorf-Gruppe in den weiteren Ausbau der internationalen Vertriebspräsenz und eröffnete neue Landesgesellschaften in Korea und Russland.

Mit Eppendorf verfügt Hamburg über einen Weltmarktführer. Kein anderer Wettbewerber verkauft im Jahr so viele Pipetten wie die Eppendorf-Gruppe. Allein in Deutschland betreibt das 1945 auf dem Gelände des Universitätskrankenhauses Eppendorf gegründete Unternehmen vier Werke, eines davon in Hamburg, wo 616 der weltweit 2700 Mitarbeiter beschäftigt sind, weitere in Leipzig, Oldenburg in Schleswig-Holstein und in Jülich. Unter anderem für die pharmazeutische oder chemische Industrie liefern die Hamburger biologische Schüttler und Bioreaktoren, in denen Zellkulturen gezüchtet oder Stoffe mit Fermentationsprozessen hergestellt werden. Zum Tragen kommt dies zum Beispiel bei der Entwicklung und Herstellung von Impfstoffen, Krebsmedikamenten oder auch Antibiotika. Im Bereich der Bioreaktoren sind die Hamburger inzwischen weltweit Nummer zwei, nachdem sie im Jahr 2007 das US-Unternehmen New Brunswick übernahmen - einen Spezialisten auf diesem Gebiet.