Frankfurt. Die Lufthansa stellt ihre knapp 120.000 Mitarbeiter auf noch härtere Zeiten ein: Um die hohe Tankrechnung aufzufangen und genug Geld für neue Flugzeuge in der Kasse zu haben, verschärft die Kranichfluglinie ihren Sparkurs. "2013 wird ein besonders anspruchsvolles Jahr für Unternehmen und Mitarbeiter", sagte Konzernchef Christoph Franz am Donnerstag in Frankfurt. Zu Buche schlagen zunächst vor allem die Kosten für den Jobabbau. Allein für Abfindungen an 2000 Beschäftigte hat Lufthansa 160 Millionen Euro eingeplant. Weltweit fallen 3500 Jobs weg.

Franz forciert das vor einem Jahr aufgelegte Riesensanierungsprogramm Score. Brutto will er in diesem Jahr etwa 740 Millionen Euro einsparen nach 620 Millionen Euro im Vorjahr. Der Lufthansa-Chef will das operative Ergebnis der größten deutschen Fluglinie mit dem umstrittenen Umbau bis 2015 auf 2,3 Milliarden Euro steigern. Im vergangenen Jahr brach der operative Gewinn um ein Drittel auf 524 Millionen Euro ein. "Ohne den Erfolg von Score hätten wir ein negatives operatives Ergebnis ausweisen müssen", sagte der 52 Jahre alte Franz, der auch Chef von mehr als 10.000 Beschäftigten in Hamburg ist. Den Ausblick für dieses Jahr hält er vage: Der operative Gewinn soll die Höhe des Vorjahres toppen. Negativ zu Buche schlagen vor allem die gestiegenen Kerosinkosten. Allein 2012 summierte sich die Tankrechnung auf 7,4 Milliarden Euro - in diesem Jahr werden 7,2 Milliarden Euro erwartet.

Die Kranichairline braucht Geld, um die Flotte zu erneuern. 108 neue Flugzeuge mit einem Listenpreis von rund neun Milliarden Euro hat sie nun bestellt, darunter auch zwei Airbus-Riesenflieger vom Typ A380. Zusammen mit den bereits bestellten Maschinen steckt die Lufthansa damit bis 2025 rund 22 Milliarden Euro in die Anschaffung von 236 neuen Flugzeugen. Um das zu finanzieren, hat der Vorstand die Dividende für 2012 gestrichen - im Jahr zuvor waren noch 25 Cent je Papier ausgeschüttet worden.