Kassel/Hamburg. Beim Öl- und Gaskonzern Wintershall sprudeln die Gewinne: Nach einem Rekordergebnis 2012 erwartet die BASF-Tochter im laufenden Jahr erneut Zuwächse. Gründe seien vor allem die wachsende Produktion in Ländern wie Russland, Norwegen und Argentinien und die wieder steigende Ölproduktion in Libyen. "Ziel ist es, 2013 Umsatz und Ergebnis der Wintershall erneut zu steigern", sagte Vorstandschef Rainer Seele am Dienstag in Kassel. "Wir werden weiter wachsen, organisch und durch gezielte Akquisitionen." Anschauen will sich Wintershall auch die zum Verkauf stehende Öl- und Gasfördertochter des Energiekonzerns RWE, die Hamburger Dea. Details dazu wollte Seele aber nicht nennen: "Wenn die Prüfung abgeschlossen ist, werden wir hierzu eine Entscheidung verkünden."

Der DAX-Konzern hatte die Tochter RWE Dea mit 1400 Mitarbeitern vergangene Woche ins Schaufenster gestellt und rechnet mit zahlreichen Interessenten. Branchenexperten schätzen den Wert auf mehr als vier Milliarden Euro. "Wintershall schaut sich generell alle Möglichkeiten für attraktive Zukäufe im Markt an, da gehört Dea dazu", so Seele. Der Konzern will sich künftig auf die Gas- und Ölförderung konzentrieren. 2012 kletterten Umsatz, Ergebnis und Produktion auf neue Höchststände: Der Erlös legte um 39 Prozent auf 16,7 Milliarden Euro zu, der Nettogewinn stieg um 13 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Die Öl- und Gasexploration wuchs um 27 Prozent auf 144 Millionen Barrel Ölequivalent.