Gewinn des Medienkonzerns erreicht neues Rekordhoch

Berlin. Axel Springer will das Innovationstempo erhöhen und macht das digitale Geschäft zum neuen Kerngeschäft. Schon im vergangenen Jahr haben das stark wachsende Digitalgeschäft und die Auslandsaktivitäten wesentlich zum Rekordergebnis Axel Springers beigetragen, sagte Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG, auf der Bilanzpressekonferenz des Medienhauses (Hamburger Abendblatt, "Welt", "Bild").

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 5,8 Prozent auf 628 Millionen Euro zu. Der Umsatz stieg um 3,9 Prozent auf 3,31 Milliarden Euro. Getrieben wurde das Wachstum durch ein Umsatzplus von 22 Prozent im Segment Digitale Medien, zu dem auch die Konsolidierung neu erworbener Gesellschaften beitrug. Das organische Wachstum der Digitalen Medien lag ebenfalls im zweistelligen Prozentbereich.

"Das Jahr 2012 markiert für Axel Springer eine Zeitenwende: Erstmals haben wir mit den Digitalen Medien mehr als eine Milliarde Euro Umsatz erzielt, das ist mehr als mit jedem anderen Geschäftsbereich. Wir wachsen dabei profitabel und erreichen höhere Margen als früher", sagte Döpfner. Journalistische Portale wie Bild.de, welt.de und aufeminin.com sowie andere Medien wie idealo, kaufDA und Smarthouse trugen mit einem um fast 28 Prozent auf 387,4 Millionen Euro gestiegenen Umsatz und einem um 27,6 Prozent auf 90,2 Millionen Euro gestiegenen Ertrag wesentlich dazu bei.

Die zweite Säule des digitalen Geschäfts bilden die Aktivitäten des Online-Marketing-Netzwerks Zanox-Gruppe. Hier stieg der Umsatz um 4,4 Prozent auf 456,6 Millionen Euro, der Ertrag liegt bei fast unveränderten 28 Millionen Euro. Besonders stark zulegen konnten die Rubrikenportale. Zu diesen gehören SeLoger, Immonet, StepStone, Totaljobs und meinestadt.de. Deren Umsatz kletterte um fast 49 Prozent auf 330,2 Millionen Euro, der Ertrag verdoppelte sich auf 136,3 Millionen Euro.

Die inländischen Printmedien blieben trotz rückläufiger Vertriebs- und Werbeerlöse mit Ebitda-Renditen von mehr als 20 Prozent hochprofitabel. Die Auslandserlöse legten um elf Prozent zu. Damit erhöhte sich ihr Anteil am Konzernumsatz von 32,9 Prozent auf 35,1 Prozent. Auch der Anstieg der Rendite von 18,6 auf 19,0 Prozent wurde maßgeblich durch die höhere Profitabilität des Segments Digitalen Medien getrieben, das seine Rendite um mehr als vier Prozentpunkte auf 20,7 Prozent verbesserte. Die Aktionäre sollen eine stabile Dividende von 1,70 Euro je Anteilsschein erhalten. Auch die Beschäftigten werden am Erfolg beteiligt. Jeder berechtigte Mitarbeiter bekommt eine Sonderzahlung von 1200 Euro.

Für das Geschäftsjahr 2013 rechnet der Vorstand mit einem Anstieg der Gesamterlöse im niedrigen einstelligen Prozentbereich, unter der Annahme, dass es zu keiner signifikanten Beschleunigung der strukturell rückläufigen Trends im Printgeschäft kommt. "Wir wollen den digitalen Umbau des gesamten Unternehmens deutlich forcieren, um unsere Position als Vorreiter der Digitalisierung weiter auszubauen", sagte Vorstandschef Döpfner. "Wir wollen Innovationen beschleunigen, die Effizienz des eingesetzten Kapitals weiter erhöhen und den tief greifenden strukturellen Wandel der Medienbranche gestalten. Auch wenn die Printmedien noch lange einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg liefern werden, ist unser Ziel klar: Wir wollen das führende digitale Medienunternehmen werden."