Brüssel. Alle Europäer sollen künftig das Recht auf ein Bankkonto haben. Die EU-Kommission will die Geldhäuser verpflichten, jedem Interessenten ein Basiskonto zur Verfügung zu stellen, mit dem grundlegende Transaktionen wie Zahlungseingänge und Abbuchungen möglich sind. "Der Zugang zu einem Bankkonto ist mittlerweile eine Voraussetzung, um am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben in einer modernen Gesellschaft teilzuhaben", heißt es in einem Gesetzesentwurf von Binnenmarktkommissar Michel Barnier.

EU-Schätzungen zufolge haben in der Europäischen Union 58 Millionen Erwachsene kein Bankkonto - ein Großteil davon in Osteuropa. Rund drei Millionen dieser Menschen haben sich bei Geldhäusern um ein Konto bemüht - wurden aber abgewiesen. Barnier hat sich deshalb bereits im Sommer 2011 für ein günstiges Basiskonto für alle EU-Bürger ausgesprochen. Ein entsprechender Gesetzentwurf soll nun in den kommenden Monaten vorgelegt werden. Ohne ein Bankkonto könnten die Bürger die Möglichkeiten des europäischen Binnenmarkts nicht voll nutzen, argumentiert Barnier.