München. Aus Protest gegen das geplante Sparprogramm beim Siemens-Konzern hat die IG Metall die 130.000 Beschäftigten an den Standorten in Deutschland am gestrigen Donnerstag zu einem Aktionstag aufgerufen. "Wer Personalabbau will, fährt im Rückwärtsgang", heißt es in einem Flugblatt der Gewerkschaft, das an Siemens-Beschäftigte verteilt wurde.

In Hamburg, wo 1300 Menschen für den Industriekonzern arbeiten, fand ebenfalls ein Aktionstag statt. Die Aktion beschränkte sich auf interne Informationen. Eine öffentliche Kundgebung gab es in der Hansestadt nicht. "Auch wir beteiligen uns am Aktionstag und werden nächste Woche außerdem fünf Betriebsversammlungen abhalten", sagte Thomas Ahme, stellvertretender Betriebsratschef von Siemens. Es ist zwar noch unklar, inwieweit das Sparprogramm des Konzerns Norddeutschland betrifft. Sicher ist bisher, dass der Wasserbereich mit 70 Beschäftigten in Barsbüttel verkauft werden soll. Auch bis zu 50 Kollegen in Kiel sind betroffen, deren Bereich Schaltanlagen laut Ahme auslaufen soll.

Die übrigen Aktionen verteilten sich auf mehr als 20 Siemens-Standorte im gesamten Bundesgebiet. Siemens-Chef Peter Löscher hatte im November ein Sparprogramm angekündigt, mit dem er die Kosten bis 2014 um sechs Milliarden Euro senken will. Das Ziel dahinter: Die Rendite soll von neun auf zwölf Prozent steigen. "Das schafft er nur mit einem Stellenstreichkonzert. Aber da spielen die Beschäftigten nicht mit", so die IG Metall.