Ausstand der Sicherheitskräfte könnte erneut für Chaos sorgen

Hamburg. Die Passagiere am Hamburger Flughafen müssen sich an diesem Donnerstag erneut auf massive Behinderungen, Wartezeiten und Flugausfälle einstellen. Zwischen 3.45 und 23 Uhr wollen die Sicherheitskräfte in Fuhlsbüttel in den Streik treten, wie die Gewerkschaft Ver.di am Mittwoch mitteilte. Hintergrund ist ein langanhaltender ungelöster Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft und den privaten Arbeitgebern im Sicherheitsgewerbe. Zuletzt hatten die Arbeitgeber den 600 Beschäftigten am Hamburger Flughafen einen Stundenlohn von 12,75 Euro angeboten. Ver.di fordert dagegen 14,50 Euro. Betroffen von dem Streik ist auch der Düsseldorfer Airport.

Die Arbeitgeberseite soll bis diesen Donnerstag 14 Uhr ein neues Angebot vorlegen. Andernfalls werde die Gewerkschaft über weitere Streiks am Freitag und möglicherweise auch am Wochenende entscheiden, sagte Ver.di-Fachbereichsleiter Peter Bremme dem Abendblatt. "Der Arbeitgeberverband BDSW hält weiterhin an seiner Hinhaltetaktik fest", so der Gewerkschafter. "Das wollen wir nicht unkommentiert und kampflos hinnehmen." Gleichzeitig betonte er, die Arbeitnehmerseite sei dialogbereit und wolle vor dem Beginn der Hamburger Ferien Anfang März zu einer Einigung kommen.

Nach bisheriger Planung sollen diesen Donnerstag 17.200 Fluggäste bei 179 Abflügen vom Hamburger Flughafen starten. Doch aufgrund der sehr eingeschränkten Kapazität an den Sicherheitsschleusen werde ein Großteil der Passagiere die Kontrollstelle vor dem Abflug nicht pünktlich passieren können, teilte der Flughafen mit. Die Airlines hätten angekündigt, die Flüge nur mit leichten Verspätungen durchzuführen und nicht zu warten. Auch Flugausfälle seien möglich.

Der Flughafen empfiehlt den Passagieren, engen Kontakt mit ihrer Fluggesellschaft zu halten. Die Airlines müssten entscheiden, welche Flüge gegebenenfalls gestrichen oder eventuell durch Bahnverbindungen ersetzt werden. "Wer nicht unbedingt von Hamburg fliegen muss, sollte darauf verzichten oder auf einen anderen Airport oder den Zug ausweichen", sagte Flughafensprecherin Stefanie Harder. Sie kritisierte, dass der Tarifkonflikt auf dem Rücken der Passagiere ausgetragen werde. Zudem sei es eigentlich Aufgabe der Bundespolizei, für reibungslose Kontrollen zu sorgen. Diese hat die Arbeit aber an private Sicherheitsfirmen ausgelagert.

Der Streik des Hamburger Sicherheitspersonals am 18. Januar, der nicht zuvor angekündigt worden war, hatte chaotische Zustände zur Folge. Rund 12.000 Passagiere blieben am Boden. Viele Maschinen starteten leer oder nur halb besetzt.