Ahrensburger Unternehmen betreibt auch sechs Filialen mit Geschenkartikeln in Hamburg

Ahrensburg. Den sechs Hamburger Filialen der Geschenkartikelkette Samt & Sonders droht das Aus. Das Unternehmen mit Sitz im schleswig-holsteinischen Ahrensburg (Kreis Stormarn) hat überraschend Insolvenz angemeldet. Auch eine Filiale in der Schlossstadt am nordöstlichen Hamburger Stadtrand ist betroffen. Damit sehen insgesamt 34 Mitarbeiter einer ungewissen Zukunft entgegen. Das Amtsgericht Reinbek hat den Insolvenzantrag bereits bewilligt und den Hamburger Anwalt Peter-Alexander Borchardt von der Kanzlei Reimer zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Das bestätigte die Unternehmenssprecherin Susanne Stock am Donnerstag dem Abendblatt.

"Es gab zuletzt erhebliche Umsatzrückgänge. Im Jahr 2011 hat das Unternehmen einen Verlust von 350.000 Euro gemacht", sagt die Sprecherin des Unternehmens. Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr liegen offenbar noch nicht vor. Als Gründe für die eingefahrenen Verluste nannte Stock zum einen ein verändertes Kaufverhalten der Kunden. Die nutzten zunehmend das Internet für Einkäufe. Zum anderen gebe es einen starken Wettbewerb durch Konkurrenten wie beispielsweise Butlers und Depot. Trotz des laufenden Insolvenzverfahrens bleiben die Geschäfte zunächst weiterhin geöffnet, sagt Susanne Stock.

Samt & Sonders war 1972 von Male Boltze - sie ist heute Leiterin der Boltze-Gruppe mit Sitz in Ahrensburg - gegründet worden. Das Unternehmen beschäftigt rund 300 Mitarbeiter. Später übernahm Male Boltzes Tochter Jennifer die Geschäftsführung von Samt & Sonders. Die Boltze-Gruppe, ein Großhändler für Wohnaccessoires, hat offenbar keine rechtliche Beziehung zu dem insolventen Unternehmen, beliefert Samt & Sonders jedoch und ist somit einer der Gläubiger.