Papenburg. Deutschlands bekannteste Werft muss sparen. Die Meyer Werft in Papenburg, die zu den weltweit erfolgreichsten Konstrukteuren von Kreuzfahrtschiffen gehört, will am Mittwoch das Ergebnis der Verhandlungen mit dem Betriebsrat und der IG Metall bekannt geben. Bei den Einsparungen, über die seit Mitte Januar gesprochen wird, geht es um eine Summe von 50 Millionen Euro.

Nach Informationen des Abendblatts sollen dazu die Arbeitszeiten weiter flexibilisiert werden. Ein Abbau bei den derzeit 2500 Stellen ist jedoch nicht geplant. Denn schon seit Ende Dezember 2011 gilt ein Zukunftstarifvertrag, der die Arbeitsplätze bis zum Sommer 2016 sichert.

Hintergrund für das Sparkonzept ist der scharfe Wettbewerb im internationalen Schiffbau. Denn mit dem Ausbau der Werften in China, die sich bisher auf den Bau von Standardschiffen wie Containerfrachtern und Massengutschiffen konzentrieren, versuchen Japaner und Koreaner auch bei den Passagierschiffen Fuß zu fassen. Diese Typen sind bisher noch eine Domäne von vier europäischen Anbietern, zu denen auch Meyer zählt. Die Niedersachsen wollen sich mit den Vereinbarungen auf die künftige Lage einstellen. Derzeit hat die Werft sechs Kreuzfahrtschiffe und die Meyer-Tochter Neptun in Rostock das Forschungsschiff "Sonne" im Auftragsbestand. "Die Auslastung in Papenburg reicht bis Ende 2015", sagt Werftsprecher Peter Hackmann. Am Mittwochvormittag soll nun zunächst die Belegschaft bei einer Versammlung über das Ergebnis der Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern informiert werden.