In Volksdorf und Bergedorf sucht die Bank nach Immobilien

Bad Oldesloe. Mit guten Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr im Rücken plant die Sparkasse Holstein ihre Expansion im östlichen Hamburger Stadtgebiet. In den kommenden zehn Jahren will sie ihr Filialnetz dort auf zehn ausbauen und damit auch Druck auf die Hamburger Sparkasse machen. "Da es sich rechnet, muss man in Hamburg pro Filiale mit 2500 bis 3000 Kunden betreuen", sagt Martin Lüdiger, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Holstein. Das Geldinstitut ist vor allem in den Kreisen Ostholstein und Stormarn aktiv, darf jedoch aufgrund seiner Ursprünge in Wandsbek auch Filialen im Osten Hamburgs eröffnen. Lüdiger rechnet mit einer Investitionssumme von rund 20 Millionen Euro. "Das Risiko ist überschaubar", so Lüdiger zu den Plänen.

Derzeit sucht sie unter anderem Immobilien für Filialen in Bergedorf, Farmsen-Berne und Volksdorf. Zudem wurde der bestehende Standort Sasel saniert und erweitert. In Rahlstedt wurde das Gebäude zurückgekauft, dass die Sparkasse in den 1950er-Jahren an die Hamburger Konkurrenz abgeben musste. "Das alte Gebäude wird abgerissen und durch einen viergeschossigen Neubau ersetzt", erläutert Lüdiger. Dazu will das Geldinstitut die Mitarbeiterzahl in Hamburg von derzeit 41 auf mehr als 60 ausweiten. Besonders im Fokus ist dabei das Privatkundengeschäft. Insgesamt führt die Sparkasse Holstein 168.344 Privatgirokonten. "Netto haben wir 2012 rund 4000 Konten hinzugewonnen", sagt Lüdiger. Das Wachstum sei im Hamburger Raum etwas höher als im restlichen Geschäftsgebiet. Lüdiger: "Das liegt aber auch daran, dass wir dort von einem niedrigeren Niveau kommen."

Insgesamt ist das vergangene Jahr laut dem Vorstandsvorsitzenden erfreulich verlaufen. Die Bilanzsumme der Sparkasse Holstein ist von 5,3 Milliarden Euro (2011) auf 5,6 Milliarden Euro gestiegen, das Betriebsergebnis von 59,8 Millionen auf 61,7 Millionen Euro vor Bewertung. Das seien 1,1 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme. Lüdiger: "Dieser Wert liegt über dem Landes- und sogar Bundesdurchschnitt." Das sei gerade in einer Zeit schwächelnder Kassen und der Strukturveränderungen beachtlich. Nach Bewertung liegt das Ergebnis gar bei 68,3 Millionen Euro. Doch rechnen die Sparkassen-Banker damit, dass davon eine Summe von rund 30 Millionen Euro an Abschreibungen für die Beteiligung an der HSH Nordbank abgezogen werden muss.

Die vom Schleswig-Holsteinischen Landtag beschlossene Änderung des Sparkassengesetzes begrüßt der Vorstandsvorsitzende. "Wir sind dabei nicht das Problem", sagt er mit Blick auf das Ergebnis. Derzeit wird von drei Stützungsfällen in Schleswig-Holstein ausgegangen: der Sparkasse Südholstein, Bredstedt und Nord-Ostsee-Sparkasse.