Tokio/München. Im Rennen um die Spitzenposition als weltgrößter Autobauer ist Toyota wieder an seinen Dauerrivalen General Motors (GM) und Volkswagen vorbeigezogen. Mit einem Absatzplus von 23 Prozent kämpfte sich Toyota von Platz 3 auf Platz 1 zurück. Der japanische Konzern verkaufte 2012 weltweit insgesamt die Rekordzahl von 9,75 Millionen Fahrzeugen - die Opel-Mutter GM war auf 9,28 Millionen Wagen gekommen, VW auf 9,07 Millionen. Die Konkurrenten erzielten ebenfalls Zuwächse, wenn auch in kleinerem Umfang. International aufgestellten Autoherstellern kommt derzeit vor allem zugute, dass die Geschäfte in den USA weiter glänzend laufen, während im krisengeschüttelten Europa die Verkaufszahlen schrumpfen.

Viele Autobauer profitieren zudem vom kräftigen Absatzwachstum in China, dem größten Automarkt der Welt. Toyota indes verbuchte dort zuletzt immer wieder Rückgänge, weil Chinesen seit Monaten japanische Marken boykottieren. Hintergrund ist ein Streit um eine unbewohnte Inselgruppe, auf die sowohl die Volksrepublik als auch Japan Anspruch erhebt. Toyota glich die fehlenden Stückzahlen in China durch Zuwächse vor allem in Nord- und Südamerika sowie in anderen Regionen aus. Für 2013 kündigte der Konzern weitere Steigerungen an: Der Absatz soll um 1,6 Prozent auf 9,91 Millionen Fahrzeuge anwachsen. Auch VW will dieses Jahr erneut zulegen.

Toyota hatte 2008 GM nach jahrzehntelanger Vorherrschaft als größten Autobauer der Welt abgelöst. Bis 2010 hielten sich die Japaner an der Spitze. 2011 fiel der Konzern, zu dem auch die Marken Lexus, Daihatsu und Hino gehören, wegen eines massiven Rückrufs in den USA und wegen der negativen Folgen des Erdbebens in Japan und der Überschwemmungen in Thailand beim Absatz hinter die Opel-Mutter GM und Europas größten Autobauer VW zurück. Zwischen 2009 und 2011 hatte Toyota mehr als zehn Millionen Fahrzeuge wegen klemmender Gaspedale und rutschender Fußmatten in die Werkstätten zurückgerufen. Ende Dezember 2012 schloss das Unternehmen einen Milliardenvergleich, um einen Schlussstrich unter eine Klageflut verärgerter Kunden zu ziehen.