Berlin. Die Forderung der angeschlagenen Fluggesellschaft Air Berlin nach einem teilweisen Gehaltsverzicht der Mitarbeiter wird von der Gewerkschaft Ver.di abgelehnt. "Ich kann keine Bereitschaft unter den Mitarbeitern erkennen, dass sie auf Lohn verzichten wollen", sagte Ver.di-Sprecher Christoph Schmitz der "Berliner Zeitung". Das gelte sowohl für die vom Management geforderten fünf Prozent vom Einkommen wie auch das 13. Monatsgehalt. Ver.di lehne prinzipiell Einschnitte in laufende Verträge zur Sanierung von Unternehmen ab.

Schmitz verlangte erneut mehr Klarheit vom Management der zweitgrößten deutschen Airline über den angekündigten Abbau von 900 Stellen. Die Frage sei, ob dies allein über das Auslaufen befristeter Verträge erreicht werde oder ob auch betriebsbedingte Kündigungen geplant sind.

Nach den Vorstellungen des neuen Unternehmenschefs Wolfgang Prock-Schauer sollen die Gehälter des Vorstands um zehn Prozent und die der aktuell rund 9300 Beschäftigten um fünf Prozent gekürzt werden. Air Berlin will mit einem neuen Sparprogramm rund 400 Millionen Euro an Kosten einsparen. Die Airline ist finanziell angeschlagen und hat zuletzt vor Jahren einen Gewinn erwirtschaftet.

Air-Berlin-Großaktionär Etihad steigt unterdessen offenbar auch bei der indischen Jet Airways ein. Die Beteiligung könne bereits am Freitag bekannt gegeben werden, berichtete der Fernsehsender CNBC TV18. Aus Regierungskreisen war bereits verlautet, dass Etihad bis zu 330 Millionen Dollar (248 Millionen Euro) für einen Anteil von 24 Prozent an Jet Airways ausgeben könnte. Die Airline ist die Nummer zwei in Indien.